Personalbedarf decken
In einer unvergleichlichen Aktion hat eine prominent zusammengesetzte Koordinationsgruppe auf Initiative des Kantonsspitals Winterthur und des Verbandes Zürcher Krankenhäuser bereits vor zwei Wochen ein Konzept erarbeitet, das es erlaubt, angehende Health Professionals unbürokratisch und effektiv in den Gesundheitseinrichtungen im gesamten Kanton Zürich einzusetzen. Das Careum Bildungszentrum in Zürich (CBZ), das Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen (ZAG) und das Departement Gesundheit der ZHAW, beide in Winterthur, schaffen gemeinsam mit der Organisation der Arbeitswelt Gesundheit Zürich (OdA G ZH) eine Plattform, die den Einsatz der Lernenden und Studierenden in den Gesundheitsbetrieben regelt und hilft, dem prognostizierten Personalmangel in Bezug auf die erwartete COVID19 «Welle» entgegen zu wirken.
Die Bildungszentren sind angehalten, solange wie möglich für ihre Lernenden und Studierenden Fernunterricht anzubieten. Damit kommen sie ihrem Bildungsauftrag nach. Die aktuelle Bedrohungslage gebietet es aber ebenso, Möglichkeiten zu schaffen, damit z.B. angehende Fachfrauen Gesundheit, Biomedizinische Analytikerinnen oder Absolventen der Höheren Fachschule oder Fachhochschule Pflege während ihrer Theoriesemester sinnvoll in den Spitälern, in dem Langzeitbereich, in der Spitex oder in der Psychiatrie eingesetzt werden.
Damit werden die angehenden Gesundheitsfachleute ab sofort in reduziertem Masse ihrem Unterricht folgen und gleichzeitig in ihren Ausbildungsbetrieben im Gesundheitswesen in erhöhtem Masse zur Verfügung stehen und eine wichtige und sehr erwünschte Entlastung bieten. Der Branchenverband (OdA G ZH) baut Medienmitteilung vom 23. März 2020 Tausende Arbeitstage für Corona-Kranke Seite 2 von 2 zudem einen «Studierendenpool» auf, der es Betrieben, die nicht ausbilden, ermöglicht ihren Bedarf anzumelden.
Über 5000 Arbeitstage pro Woche zusätzlich
Das Konzept mit reduziertem Fernunterricht und erhöhtem Einsatz in der Praxis führt zu einem beeindruckenden Resultat. Die Koordinationsgruppe unter Leitung von Angelika Locher, Leiterin Berufsbildung, Kantonsspital Winterthur, rechnet vor:
«Bei den insgesamt 2756 Lernenden Fachangestellte Gesundheit (FAGE) und den Assistentinnen/Assistenten Gesundheit und Soziales kommen so pro Woche im Kanton Zürich 2000 Arbeitstage zusammen, die zusätzlich in den Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung stehen. Die 650 Studierenden der Höheren Fachschule Pflege aus dem Careum Bildungszentrum und dem Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen, ZAG Winterthur, werden pro Woche 3 Tage mehr in der Praxis verbringen, was zu insgesamt 1950 zusätzlichen Arbeitstagen führt. Die 210 Studierenden der Höheren Fachschulen Biomedizinische Analytik, medizinisch-technische Radiologie, Operationstechnik und Aktivierungstherapie steuern zusätzliche 630 Arbeitstage bei. Und die Studierenden des Departementes Gesundheit der ZHAW mit Pflege, Hebammen, Physio- und Ergotherapie werden nochmals geschätzte 1200 Arbeitstage beisteuern.»
Fazit: Das enorme Potenzial und die hochmotivierten Lernenden und Studierenden unserer Ausbildungsorganisationen werden einen wichtigen Beitrag leisten bei der Unterstützung unserer Zürcher Gesundheitseinrichtungen. Ab sofort stehen dazu mehr als 5000 zusätzliche Arbeitstage pro Woche zur Verfügung.