Die Berufsmaturität während der Lehre (BM1) und berufliche Grundbildung sind in der Regel parallel organisiert: Mit Lehrbeginn fängt auch der Berufsmaturitätsunterricht an, Lehrabschluss und Berufsmaturitätsabschluss sind im gleichen Schuljahr. Mit der BM 1 sind Lernende darum vielfältig gefordert: Sie müssen den Anforderungen im Betrieb, im Berufskundeunterricht und im Berufsmaturitätsunterricht genügen.
Die «BM 1 flex» verteilt die Anforderungen auf einen längeren Zeitraum, denn Lehrabschluss und BM-Abschluss sind entkoppelt. Die BM dauert bei der «BM 1 flex» länger als die Lehre; ein Teil der BM-Lektionen wird nach Erwerb des eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses (Lehrabschluss) vermittelt. Besonders Lernende mit einer dreijährigen Lehre profitieren davon, wenn der Berufsmaturitätsunterricht auf einen längeren Zeitraum verteilt wird. Damit reduziert sich die Belastung für die Jugendlichen und gleichzeitig erhöht sich der Anteil der praktischen Ausbildung im Betrieb.
BM1 flex für Fachfrau/Fachmann Gesundheit (EFZ)
FaGe-Lernende können während ihrer Lehre vom neuen BMS-Ausbildungsmodell profitieren. Dieses sieht 40 zusätzliche Ausbildungstage im Betrieb vor. Dadurch wird die Ausbildungszeit an der BMS von drei auf vier Jahre erhöht. Lehre, ÜK, Berufsfachschule und QV erfahren keine Änderungen und werden weiterhin nach drei Jahren mit dem EFZ abgeschlossen. Im 4. BMS-Ausbildungsjahr kann die Fachfrau/der Fachmann Gesundheit in einem Betrieb der eigenen Wahl mit einem Arbeitspensum von 60-80% tätig sein.
Entscheidende Vorteile
- Der BMS-Unterricht ergänzt den Fachunterricht an der Berufsfachschule so, dass auch im 2. und 3. Lehrjahr gesamthaft nur zwei Schultage pro Woche resultieren.
- Die Ausbildungszeit im Betrieb wird während der gesamten Lehrzeit um 40 Ausbildungstage erhöht.
- Während des 4. Ausbildungsjahres kann einer Arbeitstätigkeit als ausgelernte/r Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ nachgegangen werden.
- Die Inhalte der BMS werden auf vier Jahre aufgeteilt und können von den Lernenden besser bewältigt werden.
- Das Qualifikationsverfahren (QV) und die BM-Prüfungen werden in unterschiedlichen Jahren absolviert. Die Lernenden können sich optimaler auf die jeweilige Prüfung fokussieren.
- Die Prüfung im Fach «Allgemeinbildung» entfällt, wenn eine Promotion für das 4. BMS-Jahr vorliegt.
Attraktives Ausbildungsmodell für Betriebe und Lernende
Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in den Gesundheitsberufen ist nach wie vor gross. Das neue BM 1-Ausbildungsmodell erhöht die Attraktivität des FaGe-Berufs insbesondere für leistungsbereite Jugendliche und bringt dem Betrieb bedeutende Vorteile. Die Berufsmaturität ermöglicht leistungsfähigen Berufslernenden den prüfungsfreien Zugang zu den Fachhochschulen, den Vorkursen für die Pädagogischen Hochschulen und der höheren Berufsbildung. Sie ist ein zentrales Element zur Stärkung der Berufsbildung und wesentlich für die Ausbildung der zukünftigen Fachkräfte im Führungsbereich.
Mehr Infos zum Ausbildungsmodell gibt es im neuen Flyer.